Österreichische Post AG. SP 08Z037863 S. Retouren an Postfach 555, 1008 WienBei uns sind Sie sicher gut informiert!Neuer Internetauftritt der GÖD OÖ Seite 18OÖ InfomagazinMehr Service. Mehr Information. März 2019Inhalt März 2019Impressum Gewerkschaft Öffentlicher Dienst OÖWeingartshofstraße 2/5, 4020 Linz, Telefon: 0732 65 42 66-0, Fax: 0732 65 42 66-9, E-Mail: office@goed-ooe.at, www.goed-ooe.atÖffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 7:45 bis 16:00 Uhr, Freitag 7:45 bis 13:00 UhrMedieninhaber: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), Landesvorstand Oberösterreich, 4020 Linz, Weingartshofstr. 2/5, Telefon 0732 65 42 66, E-Mail: office@goed-ooe.at ZVR-Nummer: 576439352; Landesvorsitzender: LAbg. Dr. Peter Csar, peter.csar@goed-ooe.atChefredakteur: Werner Gschwandtner, werner.gschwandtner@goed-ooe.atRedakteure: Markus Larndorfer, markus.larndorfer@goed-ooe.at; Hubert Steininger, hubert.steininger@goed.at; Dietmar Stütz, dietmar.stuetz@ooe.gv.at; Josef Kern, josef.kern@polizei.gv.at; Michael Weber, michael.weber@ooe.gv.at; Theresia Poleschovsky, theresia.poleschovsky@ooe.gv.at; Barbara Igler, babsi_igi@gmx.at; Dr.in Manuela Stadler, manuela.stadler@gespag.at; Grundlegende Richtung: Das GÖD-Infomagazin ist ein unab-hängiges Medium, das den GÖD-Mitgliedern in Oberösterreich kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Presseförderungen oder finanzielle Unterstützungen, sei es von öffentlichen Körperschaften (Steuergelder), Parteien, werden und wurden nie in Anspruch genommen. Das Infomagazin entspricht jenen Grundsätzen, die in den Statuten und der Geschäftsordnung der Gewerkschaft öffentlicher Dienst (Fassung gemäß Beschluss durch den 14. Gewerkschaftstag der GÖD) festgehalten sind. Herstellung: BTS Druckkompetenz GmbH, 4209 Engerwitzdorf; Fotos: Fotoarchiv ÖGB/GÖD-OÖ, Fotostudio Harrer, LPA, Hermann Wakolbinger, Bundesheer/Roitmair, Adobe Stock461220171114168Gemeinsam stark!3 Editorial4 Zur EU-Wahl gibt es keine Wahl6 Höchster Personalfehlstand bei der Polizei in OÖ8 Deutschförderklassen11 Fehlendes Personal schadet dem Rechtsstaat12 Wo der Schuh drückt14 Sabbatical15 Wir setzten auf Verhandlungen16 Entschieden gegen Gewalt17 Der Weltfrauentag: Aktueller denn je17 Johann Prenninger: Ehrung zum 60. Geburtstag18 Der neue Internetauftritt der GÖD OÖ20 Generationennachmittag21 GÖD-OÖ-Service: Madeira22 GÖD-OÖ-Service: LigurienWir übersiedelnMitgliederbilanz: Über 2000 Kolleginnen und Kollegen traten im Jahr 2018 der GÖD OÖ bei. Wir betreuen jetzt österreichweit über 251.136 Mitglieder, davon in OÖ 38417, das entspricht in OÖ einen Nettozuwachs von 898 oder 2,39 %. Ein herzliches Dankeschön für Ihre gelebte Solidarität. NEUE Website der GÖD OÖ: Wir laden Sie ein, unsere neu gestaltete Homepage zu besuchen (www.goed-ooe.at), auf der Sie alle wichtigen Informationen sowie Service-leistungen finden. Die neue Officeadresse der GÖD OÖ ist ooe@goed.at Übersiedlung: Die Außenhülle des ÖGB-Gebäudes wird saniert und wir übersiedeln ab 14. Mai 2019 in die Wienerstrasse 16, 4020 Linz. Ab Anfang Dezember werden wir für Sie wie-der gewohnt am alten Standort, allerdings Ein-gang in der Volksgartenstrasse 34, 4020 Linz, erreichbar sein. Unser bewährtes Service werden Sie durch gehend nützen können. Mit gewerkschaftlichem GrußHubert SteiningerGÖD-OÖ LandessekretärAufgrund von Umbauarbeiten übersiedelt das Landessekretariat der GÖD OÖ in der Zeit vonDienstag, den 14. Mai 2019 bis voraussicht-lich Anfang Dezember 2019 in die Wiener-strasse 32, 1. Stock (Gebäude Oberbank), 4020 Linz.Servicezeiten: Montag bis Donnerstag, von 8 bis 15 Uhr, Freitag, von 8 bis 12 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.2len attackiert werden. Es sind auch Lehrerinnen und Leh-rer, die von halbwüchsi-gen Kraftpaketen re-gelrecht geschla-gen werden. Oder schon auch mal von Elternteilen, denen es an nor-malen Umgangs-formen mangelt. Es sind auch Ver-waltungsbeamte, die man manch-mal bis vor die ei-gene Haustüre ver-folgt, angepöbelt oder handfest bedroht werden. Was auf Gerichten abläuft, füllt sowieso Bücher. Wir sind keine Verfechter eines repressiven Staates, der die Bürger mit Hilfe des Gewaltenmonopols klein hält. Aber wenn umgekehrt jedes normale Autoritäts-gefühl abhanden kommt, müssen wir uns auch entspre-chend zur Wehr setzen und so gut es geht für Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen. Ihr Dr. Peter Csar, Landesvorsitzender GÖD-OÖUnsere Polizistinnen und Polizisten halten den Kopf für uns hin, Tag für Tag wenn es irgendwo gefährlich wird in diesem Land. Unsere Exekutivkollegen in den Justizvoll-zugsanstalten arbeiten das ganze Jahr über mit oftmals extrem gewaltbereiten Men-schen, die man weg von der Straße sperren musste. Und auch das Bundesheer ist darauf vorbereitet, im Ernstfall mit Gewalt umzu-gehen und diese notfalls auch selbst anzu-wenden. All diese Kolleginnen und Kollegen nehmen ein hohes Berufsrisiko auf sich, Opfer von Gewalt zu werden. Das erfordert unseren Respekt, denn damit lagern wir, der Rest der Gesellschaft, unser persönliches Schadensrisiko auf diese Berufsgruppen aus. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!Sicherheit geht vorKürzlich wurde uns aber wieder schmerzlich in Er-innerung gerufen, dass man im Öffentlichen Dienst auch ohne Uniform Opfer von Gewalt werden kann –tödlicher Gewalt sogar. Jener Leiter der Sozialabteilung an der BH Dornbirn, der in der Kollegenschaft als über-aus freundlich und hilfsbereit bekannt war, wurde eis-kalt von einem Klienten erstochen. Es war dies nicht das erste Mal, dass Verwaltungsbedienstete ihr Leben las-sen mussten, weil sie nichts anderes gemacht haben, als ein Gesetz korrekt zu vollziehen. Nun gibt es zurecht eine breite Diskussion über Si-cherheitsvorkehrungen im Öffentlichen Dienst. Und es zeigt sich, dass die GÖD damit völlig richtig gele-gen hat, bereits im Vorjahr die steigende Gewaltbereit-schaft gegenüber öffentlich Bediensteten breit zu the-matisieren. Denn aggressives Verhalten und verbale Gewalt sind Phänomene, mit denen man in allen Berei-chen des Öffentlichen Dienstes längst konfrontiert ist. Dabei spricht die Anzahl der Verfahren, mit denen öffentlich Bedienstete über den gewerkschaftlichen Rechtschutz erlittene Schädigungen geltend machen, eine klare Sprache. Sie steigen rapide. Und es sind eben nicht nur Exekutivbeamte, die von betrunkenen Row-dies am Rande von Fußballspielen oder vor Nachtloka-Nicht wegschauen!3GÖD-Politik Zur EU-Wahl gibt es keine WahlAm 26. Mai 2019 finden die Europawahlen statt. Was wir eigentlich darunter verstehen, worum es für Österreich geht, wie sich der Brexit auf diesen Wahlgang auswirkt und warum eine Wahlbeteiligung von 42 % zu niedrig ist. Zugegeben: für Ungeübte ist die EU nicht besonders übersicht-lich. Da gäbe es etwa den Europä-ischen Rat, aber auch den Rat der Europäischen Union (= EU-Minis-terrat), das EU-Parlament und die EU-Kommission, als Repräsentan-ten einen Kommissionspräsident, einen Ratspräsident, eine Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Die Aufzählung wäre fortsetzbar. Hier hat das Volk die WahlAm 26. Mai werden rund 340 Milli-onen wahlberechtigte EU-Bürger insgesamt 705 Abgeordnete des Europäischen Parlaments wählen. Bedingt durch den Brexit dieses Mal um 46 Sitze weniger als bei der letz-ten Wahl 2014. Diese 705 Sitze wer-den auf Basis eines Bevölkerungs-schlüssels auf die 27 verbleibenden EU-Mitgliedsstaaten ohne UK ver-teilt, wobei jedes Land mindestens 6 und maximal 96 Mandate bekommt. Für Österreich gibt es dieses Mal 19 Mandate, um eines mehr als letztes Mal. Die Europawahlen sind somit die einzigen Wahlen, bei der die EU- Bevölkerung direkt demokratisch auf eine EU-Institution Einfluss nehmen kann. Alle anderen Einrichtungen wie etwa die EU-Kommission setzen sich durch Entsendungen der natio-nalen Regierungen zusammen. Machen Sie von Ihrem Stimmrecht gebrauch!4Markus LarndorferVorsitzender der GÖD-Landesverwaltung OÖ, Mitglied des BundesvorstandesWofür braucht es das EU-Parlament? Das EU-Parlament ist in Zusam-menarbeit mit dem Rat der EU für die gesamte europäische Gesetz-gebung zuständig. Es arbeitet in 22 Ausschüssen zu allen wesentli-chen Handlungsfeldern der EU. Wie die nationalen Parlamente für die Kontrolle der Regierungen zustän-dig sind, kontrolliert das EU-Parla-ment die Arbeit der EU-Kommissi-on. Darüber hinaus beschließen die EU-Abgeordneten den EU-Budget-fahrplan – mit rd. 140 Milliarden Euro ein wesentliches europapolitisches Steuerungselement. Und schließ-lich wählen die 705 Abgeordne-ten im EU-Parlament auch den/die Präsidenten/in der Europäischen Kommission.42 % sind zu wenig Lediglich 42 % der 360 Millionen Wahlberechtigten haben sich 2014 an der EU-Wahl beteiligt. Auch Österreich verfehlte die 50 %- Marke deutlich. Eine Schande, wenn man bedenkt, wie wichtig die EU inzwischen für unser aller Zusammenleben ist. Glaubt man den Medien, so erfreut sich die Europäische Union in der Öster- reichischen Bevölkerung eines Allzeit-Beliebtheitshochs. Es wäre gut, wenn sich das auch in einer hohen Wahlbeteiligung ausdrü-cken würde. Interview mit Markus Larndorfer Worum geht es am 26. Mai für Oberösterreich? Die EU kann mehr, wenn sie sich um die wesentlichen Themen annimmt. Wir brauchen keine Vorschriften, ob wir etwa auf eine Flasche Uhudler die Bezeichnung Wein oder doch nur Obst-saft schreiben dürften. Dafür brauchen wir mehr EU, etwa zur Lösung der neuen sozialen Fragen, wie Stichwort Digitalisierung oder Arbeitsmigration. Dazu hat die Österreichische Sozialministerin erst kürzlich gemeint, die EU werde nie eine Sozialunion sein können. Wer in Zeiten von Brexit, Gelbwesten und Populisten aller Art die EU immer noch auf Wirt-schaftsthemen reduzieren will, dem wird sie sehr schnell um die Ohren fliegen. Ein gemeinsa-mer Wirtschaftraum ist auch ein gemeinsamer, hochmobiler Arbeitsmarkt und Lebensraum. Sozial- und Steuergesetzgebung ist derzeit aber der nationalen Gesetzgebung vorbehalten. Es geht nicht um Entmachtung nationaler Gesetzgebung. Wenn wir uns aber nicht endlich auf den Weg zu einem Europa mit weniger sozialen Schieflagen und mehr gemeinsamen Standards machen, dann ist das der Nährboden für Modernisierungsverlierer, für Populisten und am Ende für neue Konflikte und Kriege. Uns fehlt eine gemeinsame Vision für ein vielfältiges, aber sozial geeintes Europa. Was leisten dazu die Gewerkschaften auf europäischer Ebene?In den wenigsten Ländern gibt es starke Gewerkschaften, die alleine aufgrund ihrer Größe in der Lage wären, Arbeitnehmerinteressen europäisch anzugehen. Einige könnten, schlafen aber in der Pendeluhr. Die Wirtschaftslobby ist da besser aufgestellt.5Das BMI hat für das Frühjahr 2019 nur einen neuen Kurs mit Aufnahmebeginn März für OÖ genehmigt. Erst im Juni sollen weitere Kurse folgen und bis Jahresende 2019 insgesamt etwa 250 Aufnahmen stattfinden.Vom BMI wird auch heuer wieder mit hohem finanzi-ellem Aufwand viel in die Werbung für den Polizeiberuf investiert. Sogar XJams und andere (teils hinterfragens-würdige) Events werden von den eigens dafür geschaf-fenen Rekrutierungsteams des BMI besucht! Im Jänner 2019 begann ein neues, weniger schwierigeres und ra-scheres Auswahlverfahren.In OÖ sind wir in der glücklichen Lage, immer noch genug Bewerber zu haben. Es sind für den Grundaus-bildungskurs ab März bereits 28 Absolventen vorhan-den, 108 weiteren, sehr guten Bewerbern fehlt nur mehr der Sporttest. Aus Erfahrung kann gesagt werden, dass mindestens 56 Bewerber für die zwei Juni-Kurse zur Verfügung stehen werden. Bei Redaktionsschluss (04.03.2019) gab es von Seiten des BMI noch keine end-gültige Entscheidung, ob diese fertig abgeprüften Be-werber aufgenommen werden oder diese das gesamte Aufnahmeprozedere nach den neuen Richtlinien noch-mals durchlaufen müssen.Die Landespolizeidirektion (LPD) OÖ hatte geplant, einen Kurs im März und 2 weitere Kurse im Juni nach dem bisherigen Auswahlverfahren aufzunehmen. Für diese kämen dann die besten Bewerber mit über 700 Punkte zum Zug. Das BMI hat erst nach der Bekanntgabe des neuen Aufnahmeverfah-rens (Pressekonferenz HBM Kickl) mitgeteilt, dass nur mehr im März nach dem Altver-fahren getestete Bewerber aufgenommen werden dürfen. Den weiteren Bewerbern ist abzusagen und mitzuteilen, dass sie sich ab Jänner 2019 online wieder bewerben können! Im Jahr 2019 werden etwa 300 Polizist/innen auf Dienststellen in OÖ ausgemustert und etwa 150 werden in die Pension gehen oder aus anderen Gründen (z. B. krankheitsbedingt) nicht mehr zur Verfügung stehen. Mindestens 40 KollegInnen werden auf Außendienst-stellen ersetzt, weil sie in die neue Landesleitzentrale wechseln oder in der Polizeischule als zusätzliche Lehrer eingesetzt werden. Somit werden von den 300 höchstens 110 als Personalersatz verbleiben.Gleichzeitig wurden die Landespo-lizeidirektionen vom BMI angewie-sen, heuer Mehrdienstleistun-gen einzusparen! Bei einem Personalfehlstand von fast 500 Kolleg Innen auf den Polizeidienststellen in Oberösterreich mö-ge vom BMI auch gesagt werden, wie die zu er-ledigenden Höchster Personalfehlstand bei der Polizei in OÖ und EinsparvorgabenBMI verursacht Chaos bei Neuaufnahmen für 2019Mit Jahresende 2018 herrschte bei der Poli-zei in OÖ der höchste Personalfehlstand auf den Polizei inspektionen, den es jemals gab. Es fehlen beinahe 500 (!!!) Polizistinnen und Polizisten im exekutiven Außendienst in den Bezirken und Städten.6polizeilichen Aufgaben mit so wenig Personal und gleichzeitig mit weniger Überstunden erfüllt werden sollen. In-nenminister Kickl kündigt inzwischen auch noch medial an, dass zusätzliche polizeiliche Maßnahmen aufgrund der zahlreichen Gewalttaten gegen Frauen gesetzt werden sollen! Bei gleichzeiti-ger Anordnung von Überstundenein-sparungen!Das Budget für Innere Sicherheit steigt nach dem Rekordwert im Vorjahr auch heuer nochmals. Wir könnten uns daher über das größte Sicherheitsbud-get in der Zweiten Republik freuen. Zu Jahresbeginn wurde aber anscheinend ganz überraschend ein „Budgetloch“ entdeckt - das seit der im Jahr 2017 erfolgten Übernahme des BMI durch „neue Leute“ bisher niemandem auf-gefallen ist.Für das gesamte Bundesgebiet fass-te der Vorsitzende des Zentralaus-schuss im BMI, Reinhard Zimmermann, die Lage zu dieser Zeit sehr treffend zu-sammen:„Der Personalstand bei der Polizei sollte grundsätzlich so hochgehal-ten werden, dass der Sicherheitsauf-trag ohne Leistung von Überstunden erbracht werden kann. Leider trägt das BMI nun genau in dieser Phase mit ei-ner neuen Rekrutierungsrichtlinie – einem neuen Aufnahmeprozedere – nicht dazu bei. Im Gegenteil, man lässt hunderte bereits abgeprüfte Polizei-werber ihre Prüfung wiederholen, of-fenbar nur deshalb, um der Schlagzei-le eines neuen Aufnahmeverfahrens zu frönen! Letztendlich ist genau die schlech-te Personalsituation Ursache für die Notwendigkeit der Ableistung von so vielen Überstunden. Genau dann zu sparen, wenn ein derart niedriger Per-sonalstand, wie derzeit herrscht, ist der falsche Weg.Zwar fallen etwa 5 – 7 % der Über-stunden aus 2018 durch den Entfall des EU-Vorsitzes für 2019 weg, aller-dings bleiben – hochgerechnet der zu-gewiesenen Überstundengelder an die Landespolizeidirektionen – aber im-mer noch zwischen 8 und 15 % einzu-sparen. Darunter leidet die Gewährleistung der Eigensicherung unserer Bedienste-ten, weil weniger Kolleginnen und Kol-legen gemeinsam Amtshandlungen durchführen können. Darüber hinaus ist durch den Wegfall von Polizeistrei-fen da und dort auch die Sicherheit für die Bevölkerung gefährdet, weil weni-ger Polizisten weniger Streifen und we-niger Wahrnehmungen bedeuten!“Wir können uns dieser Lagebeurtei-lung auch für unser Bundesland vollin-haltlich anschließen. Im Fachaus-schuss bei der LPD OÖ wurde daher be-reits im Jänner 2019 ein Antrag auf so-fortige Rücknahme der Einsparvorga-ben des BMI eingebracht. Aus Sicht der Polizeigewerkschaft hinterfragen wir vor allem, ob die vor-handenen finanziellen Mittel richtig eingesetzt werden und wurden.Man sollte sich bei Geldknappheit zu-erst das leisten, was auch wirklich Sinn macht. Die Erschaffung einer Pferde-polizei gehört für uns jedenfalls nicht dazu! Genauso wie aufwendig insze-nierte Auftritte mit Hundertschaften von Polizistinnen und Polizisten, wie beispielsweise bei der Grenzübung in Spielfeld. Die in die Millionen gehenden Kos-ten für großflächige Inseratenkam-pagnen des BMI und fragwürdi-ge Rekrutierungsaktionen werden letztendlich an den Polizei-Basis-dienststellen fehlen. Wir verlangen jedenfalls auch von der neuen BMI-Führung, dass das Wohl der Kolleginnen und Kollegen bei der Polizei und die Sicherheit der Bevölkerung im Vordergrund stehen müssen! Josef KernVorsitzender Landesleitung Polizei, Vorsitzender DA und GBA LinzBudgetmittel sinnvoll einsetzen!7LehrergewerkschaftDeutschförderklassen – halten diese was sie versprechen?Einerseits sind die Deutsch-förderklassen eingeführt und andererseits herrschen Chaos und Verunsicherung bezüglich der Umsetzung und der Ressourcenzuteilung. Bereits im Frühjahr letzten Jahres hat die Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer bei der Stellungnahme bezüglich der geplanten Deutschförder-klassen auf Unklarheiten aufmerksam gemacht. EINERSEITS Es gab seit 2016/17 Sprach- fördermaßnahmen – nämlich „Sprachstartgruppen und Sprach - förder kurse“, wobei im SchOG § 8e Absatz 4 eine Evaluierung bis Ende Jänner 2019 gefordert wurde. Die Schülerzahl zur Errichtung der Deutschförderklassen/Deut-schförderkursen ist im SchOG § 8h festgelegt.und ANDERERSEITS Es ist zu bedauern, dass das BMBWF entgegengesetzt die-ser Bestimmung eine erneute Reform der Sprachfördermaß-nahmen gesetzlich fixiert hat, ohne die Erfahrungswerte der Expertinnen und Experten an den Schulen mit den gegenwär-tigen Sprachfördermaßnahmen evalu iert zu haben. Es fehlt die gesetzlich fixierte Höchstzahl bzw. Teilungszahl in solchen Klassen. So gibt es seit Schulbeginn in OÖ 126 Deutsch-förderklassen, in 18 Klassen sitzen zwischen 18 und 22 Kinder. Groß-teils ist eine Lehrkraft alleine für den Unterricht zuständig.Die Gewerkschaft Pflichtschul-lehrerinnen und Pflichtschulleh-rer fordert daher eine gesetzlich fixierte Klassenschülerhöchstzahl für Deutschförderklassen und eine gesetzlich fixierte Gruppengröße bei Deutschförderkursen, die kei-nesfalls die bisherige Gruppengrö-ße übersteigen darf!Die Schülerzahl 6, die bei der Ein-richtung einer Deutschförderklas-se herangezogen wird, soll auch bei der Einrichtung von Deutsch-förderkursen herangezogen wer-den. Bei der integrativen Führung 8Auch wenn der Lehrplan fertig ist, gibt es keinerlei adäquate Schulbücher!nach dem Deutschförderplan bedarf es zusätzlicher Ressourcen, damit die-ser dementsprechend umgesetzt wer-den kann. Im letzten Schuljahr wurden die Ressourcen laut dem vorläufigen Stellenplan zugewiesen, das heißt für 8 Kinder mit nichtdeutscher Mutter-sprache, die Förderung benötigen, wa-ren 11 Stunden vorgesehen. Hier wird es im Herbst zu massiven Stundenkür-zungen kommen, wenn nach den Re-geln Deutschförderklassen ohne Klas-senschülerhöchstzahl zugewiesen wird.EINERSEITS Die Schülerinnen und Schüler kön-nen bis zu zwei Jahre Deutschför-derklassen besuchen und nur teil-weise in Regelklassen sein.und ANDERERSEITS Viele dieser Kinder haben keine Re-gelklasse, in der sie die restliche Un-terrichtszeit verbringen.Im schlimmsten Fall werden diese Kinder für ihre gesamte Unterrichts-zeit (22 WST) von muttersprachlich deutschen Kindern getrennt; obwohl erwiesen ist, dass Kinder im Kontext von anderen Kindern, die sprachliche Vorbilder sind, ebenfalls profitieren. Dass es keine ordentlichen Klassen-räume gibt, ist hier noch das gerings-te Problem. Es ist nicht geklärt, in welche Schul-stufe (Regelklasse) diese Schülerin-nen oder Schüler nach einem Semes-ter oder vier Semestern eingestuft werden. Vor den Semesterferien war die Leistungsbeurteilung dieser Kinder nicht geklärt.EINERSEITS Die Deutschförderklassen wurden stufenweise ab dem Schuljahr 2018/ 19 eingeführt.und ANDERERSEITS Mit Ende des 1. Semesters war nicht klar, ob sich der Stellenplan und diePetra PraschesaitsVorsitzender Stellvertreterin GÖD-OberösterreichBeschäftigungs situation der Lehr kräf-te ändern.Bleiben die vorgesehenen Ressour-cen an den jeweiligen Standorten? An die Kinder denkt hier niemand, denn diese werden herumgeschoben wie Möbelstücke!EINERSEITSVom BMBWF wird einheitlich und ver-pflichtend Folgendes zur Verfügung gestellt: Lehrplanverordnung 2018 (Entwick-lung und deren verbindliche Anwen-dung ab 2019/20) Testformat (einschließlich der stan-dardisierten Auswertung zur Auf-nahme als a. o. Schüler)und ANDERERSEITS In OÖ wurde bis jetzt mit SFD (Sprachstandsüberprüfung und För-derdiagnostik) getestet. Nun gibt es MIKA-D (Messinstrument zur Kom-petenzanalyse – Deutsch). Vor der Anwendung des Messinstruments ist verpflichtend eine Onlineschulung zu absolvieren. Auch wenn der Lehrplan fertig ist, gibt es keinerlei adäquate Schul-bücher. Die Schülereinschreibung soll 4 Monate vor Beginn der Hauptferi-en abgeschlossen sein. Nun soll die Schulleitung eine autonome, mög-lichst treffsichere Einteilung der Kinder für Deutschförderklassen machen, da-mit ein vorläufiger Stellenplan erstellt werden kann. Ab April sollen diese Kin-der nochmals zur Testung mit MIKA-D in die Schulen eingeladen werden. Das Inkrafttreten des vorliegenden Gesetzesentwurfes konnte aus Sicht der Gewerkschaft nur zu diesen gro-ßen Verunsicherungen führen. Scha-de, dass nicht erkannt wird, dass es hier um Kinder geht, die vor allem am Beginn ihres Schullebens die beste Förderung brauchen. 9Next >